Montag, 21. März 2016

Prä-aztekische Kultur am Rhein




Atlantik - Passage

"... sollte schließlich nicht unerwähnt bleiben, dass es ja Europäer waren, die auf sich aufmerksam gemacht haben. Der Italiener Colon oder Columbus, wie er auch genannt wurde, segelte mit drei Schiffen über den Atlantik Richtung Westen. Nahezu alle Besatzungsmitglieder waren der Meinung, die Erde wäre eine Scheibe. Irgendwann musste demnach ein gigantischer Wasserfall die gesamte Mannschaft in den Höllenschlund hinabreißen. Was für ein Schwach-sinn! Das dilettantische Unternehmen des Europäers, finanziert von der spanischen Krone, begann als Drama, gipfelte in einer Komödie und endete als Tragödie."

Unruhig rutsche ich in meinem Sessel hin und her. Ich beuge mich zu Li hinüber und raune ihr zu: "Jetzt kommt der Lektor wieder mit seiner Colon-Europa-Masche! Lass' uns an die frische Luft gehen!" 

Nur widerwillig läßt sich Li auf meinen Vorschlag ein. Leise und gebückt stehen wir auf und wenden uns dem Ausgang zu. Vor der Vortrags-Lounge eilt der Obersteward mit einem verdrießlichen Gesicht an uns vorbei. Doch er kommt nicht weit, da er von einem Passagier aufgehalten wird, der mit nervösen Gesten auf ihn einzureden beginnt. 

"Probleme im Restaurant", murmel ich vor mich hin.

"Was bitte?" fragt Li irritiert. 

"Steward, ich will 'n andern Tisch, Steward, ich will mit anderen Leuten zusammensitzen!", antworte ich mit Fistelstimme. 

"Was ist denn in Dich gefahren?" Li bleibt stehen. Ich fasse sie am Arm. "Komm' weiter! Das war doch der alte Aztech vom Nordkontinent. Ärger mit seiner Tischbesatzung. Die alten Tanten passen ihm nicht."

Wir durchmessen die Lobby und passieren die Tlaloc-Bar. Der dicke Fetcher ist nicht zu übersehen. Offensichtlich hat er uns bereits ausgemacht, denn er sucht Blickkontakt aufzunehmen. Angestrengt schauen wir nach vorn und be-schleunigen unsere Schritte. Er wendet sich nach uns um, hebt seinen Arm ... Doch da haben wir schon die Tür zum Promenadendeck erreicht.

"Ein Glück! Bloß kein Gespräch mit dem nervigen Typen!"

"Du bist voller Vorurteile", entgegnet Li, "Nur weil er aus der Alten Welt stammt."

"Ein verkappter Christ. Das reicht“, gebe ich trocken zurück.

Wir stemmen die Tür auf, und sogleich sind wir von feucht-kaltem Dunst umgeben. Wir stapfen mit unsicheren Schritten über die nassen Planken an die Reling und strecken unsere Nasen in die würzige Kühle. Der Wellengang blieb während der Atlantik-Passage mäßig. Die "Coco" durchschneidet das Nord-meer. Die kurzen Brecher klatschen gegen die Schotten. Gischt sprüht auf. Wir halten auf „Big England Island“  zu.

"Sei doch etwas geduldiger mit unserem Lektor! In Madeira sind viele neue Passagiere an Bord gekommen. Er muß doch den Kontext zu seinen Kolonie-Vorträgen herstellen!"

Ich nicke ihr zu. Ist schon recht. Wozu ein Wort über den Geschichtskram ver-lieren? Interessiert mich sowieso nicht. Unbeirrbar fährt Li fort: "Stell' dir vor, das ist doch unglaublich. Da landete vor rund fünfhundert Jahren eine Handvoll Europäer in brüchigen Schaluppen am Strand von Guanahani, unserem Ferienparadies, glaubten echte Eingeborene oder "Wilde", wie sie behaupteten, entdeckt zu haben und versuchten sie zu unterwerfen, um die Insel dem Königspaar ihrer Heimat zu vermachen. Die Feriengäste dachten natürlich, es handelte sich um eine Animationsshow der besonderen Art und klatschten Beifall. Als die Verrückten dann aber ihre rauchigen Pusterohre erhoben, war natürlich Schluss mit lustig."

"Was geschah dann?" Irgendwie bin ich neugierig geworden. Li scheint die richtige Einstellung zur Historie gefunden zu haben - zumindest rhetorisch. Sie merkt sich alle spannenden und unterhaltenden Details. Und "Schluss mit lustig" finde ich gut.

"Ah, mein lieber Al, bist wohl neugierig geworden ? Du hättest ein paar Vorträge während der Passage besuchen sollen."

Ich stöhne auf. Das könnte sie sich schenken mit dem "Hätte-Sollen". Das Einzige, was ich jetzt mit „sollten“ verbinde: Vielleicht h ä t t e n wir nun endlich an der Pier unsere Exkursionsplattform am roten Felsen im Nordmeer festmachen s o l l e n. Mir reicht das mit dem Meer, den Wellen und dem hässlich kalten Wind. Li kuschelt sich unter meinen Arm.

"Also das war so. Nachdem die Kostüm-Typen lächerliche Drohgebärden geäußert hatten, funkte ein Mitarbeiter des Feriencamps in die Zentrale. Wenig später erschienen zwei Flugmaschinen, sammelten die zu Tode erschrockenen Tölpel ein und verwahrten sie in einem Verwaltungsgebäude. Eine Wissen-schaftlerin ermittelte ihre Sprache, und nach zwei Tagen konnte man die Verängstigten, die immer wieder die Hände in die Luft warfen, verhören. Das Ergebnis: Da gab es, was wir seit jeher vermutet hatten, jenseits des breiten Meeres in östlicher Richtung einen Kontinent, bis zum Rand angefüllt mit unterentwickelten Völkern, die sich in einem jahrhundertelangen Zustand gegenseitiger Zerfleischung befanden. Die nannten das Kriege, Koalitions-kriege, Erbfolgekriege, Glaubenskriege, was weiß ich."

Sie scheint Recht zu haben, denke ich. Doch bei uns ging es so ähnlich zu. Oder? Stillschweigen! Bloß keine mühseligen Diskussion aufkommen lassen!

"Wollen wir ein Gläschen Champagner trinken?"

"Europäischen Champagner aus Francien?"

"Genau diesen!"

„Aber keinesfalls an der Tlaloc-Bar!"

"Wir können hinunter ins "Le Bistro" gehen!"

Die Wellen rauschen an uns vorüber. Manche glucksen an die Bordwand. Seemöwen stürzen sich aus den Wolken und segeln knapp über die Decks hinweg Richtung Küste. Schaumkronen überall! Wir sind gerade dabei, das Deck zu passieren, da biegen die Matzocs mit mächtigen Schritten um die Schornsteinfront des Achterdecks.

"Ah, die Teks aus der Kapitale!" Läßt er sich lautstark vernehmen. 

Ich verbeuge mich und Li lächelt ihnen süßsauer entgegen. Frau Matzoc blinzelt mir zu. Das macht sie immer bei einer Begrüßung, die alte Schachtel. Sie drückt sich eng an ihren Mann heran.

"Kühl, was?"

"Das ist hier so!"

Matzoc stutzt, faßt sich an den Kopf, schüttelt sich und ruft mir entgegen, so als ob der Wind seine Worte hinweg blasen wollte:

"Sie kenne die Kolonien? Schon mal besucht?"

"Nein, wieso?"

"Na ja, weil Sie sich mit dem Wetter so gut auskennen?"

Schnell antwortet Li: "Im Süden warm, im Norden kalt. So ist das nun einmal!" Sie ergreift meinen Arm, schiebt mich sanft zur Tür, wünscht den Matzocs noch einen guten Tag und verschwindet mit mir unter Deck. 


An der Bar

"Du bist ein Gesellschaftsgenie", entfährt es mir. Sie lacht. 

"Reiner Selbstschutz!" Sie schaut mich an, hüpft in die Höhe und gibt mir einen Kuss auf die Nasenspitze. "Oder denkst Du, dass ich mir die Kreuzfahrt von Kretins vermasseln lasse?"

An der Bar bestellen wir Champagner.

"Francien, wie immer?"

"Selbstredend lieber Thomas!

"Mit einem Schuss Agave?"

"Naturalment!"

Während Thomas die Flasche dem Kühler entnimmt, die Gläser richtet und zur Agave-Karaffe greift, überlege ich, ob der sympathische Barkeeper ursprünglich aus Germanien oder Francien stammt. Vielleicht deutet sein Name sogar auf die alte barbarische Religion, die in manchen unzugänglichen Gebirgsge-genden heute offensichtlich immer noch ausgeübt wird. Thomas reicht uns den Champagner und wir trinken, wie immer, auf sein Wohl.

"Sie sind ein Künstler, Thomas!"

"Vererbung!" Er winkt höflich ab. "Künstler! Das waren hier früher viele Menschen."

"Sagen Sie Thomas", ich stelle mein schlankes Glas auf den Tresen, "stammen Sie aus Francien oder Germanien?"

Er schaut auf. "Weder noch!" Er hebt ein Glas hoch, hält es in das Licht und beginnt, es mit einem Seidentuch zu polieren. Meine Vorfahren stammen aus Italia, einer Landzunge im Mittelmeer. Sie zogen über die Alpen in das Herzogtum Württemberg. Dort zeugten sie ihre Nachkommen."

Ich verstehe nichts. Italien? Herzogtum ...? Ich nicke ihm schweigend zu und richte meinen Blick auf Li. Die zuckt mit den Schultern und zieht eine Schnute.

"Kennen sie sich in der prä-aztekischen Geschichte Europas aus?" 

Er schüttelt den Kopf. "Nicht gut genug, um Ihnen den Unterschied zwischen Italia und Francien zu erklären." 

Dann zieht er die Augenbrauen hoch. "Aber in Nova Tula, dem ehemaligen Colonia am Rhenus, haben sie ein Geschichtsmuseum errichtet. Ich glaube sogar, Sie können das auf einem Ausflug besuchen."

"Tun wir aber nicht. Statt dessen fliegen wir zu den Schwarzen Bergen und besichtigen Kirchenruinen im Urwald am Fluss. Ich glaube, der heißt auch Rhenus, oder?"

Li bestätigt meine Vermutung und bestellt zwei weitere Champagner. Dann flüstert sie mir süffisant zu: "Du weißt sogar schon, was Kirchenruinen sind. Alle Achtung!"

Ich winke ärgerlich ab, und Thomas grinst.

"Wissen Sie, die meisten Menschen in Süd-Alemannien können mit dem Wort "Kirche" nichts anfangen. Das sind Gelehrte und Philosophen, die mit diesen Begriffen, umgehen. Wir, die ..."

"Und Touristen", unterbricht Li lachend und prostet mir zu. 

"Na, worum geht es den hier?" Plötzlich stehen die Matzoks in der Bar. "Dürfen wir?" 

Die alte Hakennase ruckelt einen Barhocker neben mich. Seine Frau - ich habe den Namen vergessen, werde ihn mir auch nicht merken - steht neben Li, hakt sich ungeschickt unter und flötet: 

"So meine Liebe, nun endlich trinken wir einen zusammen! Das geht selbstverständlich auf uns!" 

Matzock winkt ab, um seine vorlaute Frau zum Schweigen zu bringen und ruft über die Theke: 

"Was ist'n das hier in den Kelchen, Thomas? Noch mal das Ganze, aber, bitteschön, in vierfacher Ausfertigung. Und ein bisschen hoppla!"

Seine alte Aztekenvisage schwitzt schon wieder, denke ich und entschließe, mich dem unabwendbaren Schicksal zu fügen. Li schaut mich an und ich hebe hinter meinem Rücken langsam die Hand: Daumen rechts zuckt zwei Mal bei gespreizten Fingern. Das bedeutet zwei mal fünf Minuten. Sie lächelt und senkt langsam die Augenlieder. Geht in Ordnung!

"Habe eben was von "Kirche" gehört", dröhnt Matzok, wobei er mit den Fingern auf die Theke trommelt. "Scheint was mit alten Gebäuden zu tun zu haben, was?"

"Das waren die Gotteshäuser der Altgläubigen in Europa, bevor die Azteken kamen", antwortet Thomas schnell.

"Aha!" lässt sich Matzok verächtlich vernehmen. "Die blutrünstigen Tempel, was? Schon 'mal was von gehört! Na ja, ist egal!"

Thomas verteilt die Champagnergläser, zwinkert mir zu und verneigt sich mit einem "Zum Wohl!". Matzoks Frau drückt sich an Li und raunt ihr vertraulich zu, dass sie heute Vormittag ebenfalls den Vortrag besucht hat. "Nur ein bisschen länger als sie." Sie kichert. 

"Mein Mann verträgt den Wellengang nicht", entschuldigt Li heroisch meine Ignoranz. Ich bin ihr dankbar. Sie erntet einen verständnisvollen Blick. 

"Also, was ich hochinteressant finde", fährt die Matzoka fort, "das sind die Riten der alten ..., der..., wie hießen sie noch?"

"Christen", kommt es verhalten hinter der Theke hervor. Thomas verzieht kaum merklich sein Gesicht und wendet sich sofort wieder seiner Arbeit zu. 

"Ja, die Christen. So nannte sich die verwegene Gruppe mit ihren blutigen Riten!"

"Wurde auch Zeit, dass wir angetanzt kamen, um mit der Schlächterei Schluss zu machen!" Matzok hebt das Glas und prostet uns zu. "Ich kenne Bilder", fährt er fort, "da ziehen die Typen den Menschen die Haut vom lebendigen Leibe. Und die Geschundenen lachen auch noch, da sie irgendwie glauben, dass das eine schöne Sache ist!"

Matzoks Märchenstunde, denke ich und trinke mein Glas aus. Schluss! Die prä-aztekische Geschichte Alemanniens ist zu kompliziert und belanglos. Ein heiteres Wohlbefinden durchströmt mich. 

Matzok röhrt: "Europäische Geschichte ist nur etwas für einige verrückte Europäer, die glauben, sich auf ihre perversen Vorfahren berufen zu müssen!"

Thomas erstarrt. Bleibt aber ruhig und spricht gelassen, während er die Gläser putzt und aus dem hohen Bordfenster schaut: "Dennoch. Alle Welt übernahm unsere lateinischen Bezeichnungen."

Matzok stutz. "Die la..., die lasch..., die ... was für Bezeichnungen?"

"Atlantik, Italia, Rhenus ... Selbst Sie", und er schaut zu uns herüber, "kommen aus dem Lateinischen!"

Erstaunt blicken wir uns an. Matzok hat es die Sprache verschlagen. Er schnappt nach Luft wie ein Karpfen.

"Passagier! Sie sind doch Passagiere - hier auf diesem Luxusschiff. Das ist ursprünglich ein lateinisches Wort und war in Francien gebräuchlich."

Li nickt beifällig: "Ich kenne mich da nicht aus, Thomas." Sie stutzt. "Hat nicht unser Vortragsmensch ebenfalls eine lateinische Bezeichnung? Den nennt man doch Lektor, richtig?" Thomas strahlt sie zustimmend an, und Li flüstert ihm zu: "Ich glaube, sie sind ein gelehrter Mann, Thomas!"

Thomas zuckt mit den Schultern und fügt beiläufig an, dass das "Le Bistro" wohl ebenfalls kaum aus dem Reich der Azteken stammen dürfte!" Dann wendet er sich der Spüle zu.






In der Kolonie

Am nächsten morgen stürmt es. Regenschauer prasseln auf die Decks nieder. Wir haben an der Stahlplattform des roten Felsens festgemacht und warten auf unsere Flugmaschine.

"Helgoland!"

Ich drehe mich um und entdecke den dicken Fetcher. Er steht direkt hinter mir. Ich merke,  wie Li sich neben mir versteift.

"Ja, das hieß hier früher einmal Helgoland."

"Ein lateinischer Name?"

Fetchers Lächeln verschwindet aus seinem verquollenen Gesicht.

"Was für ein Name?"

"Na, das frage ich Sie doch!" Li ist unerschütterlich, und ich lache leise in mich hinein.

"Ich weiß nicht, was für ein Name..., äh, also der Name..., aber..." stammelt Fetcher, und Li unterbricht, oder besser, sie erlöst ihn: "Machen sie auch die Tour in den Urwald und zu den Schwarzen Bergen mit?"

Sein Gesicht hellt sich auf. "Kirchenruinen! Natürlich. Ja, das habe ich gebucht."

Nach einiger Zeit wird unsere Gruppe aufgerufen. Langsam schieben wir uns durch den Tunnel auf das Flugfeld. Die durchsichtige Kautschukröhre vibriert. Die Regenböen donnern gegen den Schutzmantel und lassen die Gespräche verstummen. Wie ein Schemen baut sich das riesige Fluggerät vor uns auf. Endlich haben wir die Stufen zur Maschine erreicht. Wir passieren eine blau oszillierende Sicherheitswand und betreten den kreisrunden Passagierraum. Im äußeren Bereich machen wir einige freie Plätze aus. Kurz nachdem wir uns festgezurrt haben, leuchtet im Zentrum ein Hologramm auf. Ein freundlicher Herr, vielleicht der Flugkapitän, teilt uns mit, dass wir in wenigen Augenblicken starten. Um dem äußerst schlechten Wetter zu entgehen, werden wir in einem Lift ruhige Zonen erreichen und dann auf das Rhenusgebiet zuhalten. In weniger als zwanzig Minuten schon können wir am Tempelhof des Rhenusknies, dem ehemaligen Francaforte, landen. Dort herrschen gemäßigte Wetterverhältnisse vor. Ab und zu scheint die Sonne. 

Wir verspüren ein Druck in den Ohren, Li juchzt auf, und ich versuche mit einem tiefen Atemzug mein Herzklopfen zu vertreiben. Unvermittelt bricht die Sonne durch die Wolkendecke und hellt das Passagier-Atrium auf. Die Sonne, denke ich. Es ist ja fast schon eine Sünde, wie lange wir verhindert waren, unsere Augen in die göttliche Scheibe zu senken. Andächtige Ruhe und dann verhaltenes Raunen.

Auf der zentralen Scheibe im Passagierraum baut sich wieder eine Lichtsäule auf, die sich zu einer weiblichen Gestalt formt. Aus den Lautsprechern klingt eine helle und klare Stimme:

"Meine sehr verehrten Damen und Herren, es begrüßt sie unter der Sonne mit aller Ehrfurcht Maria Nachuatl-Maier, ihre unterwürfige Reiseleiterin. Unser Ziel ..."

Ich wende mich an Li. "Das ist doch bestimmt eine Christliche! Hast Du den merkwürdigen Namen gehört? Kaum auszusprechen, Rima, Emair... oder -  ach, was soll's!"

"Nun lass doch! Hör lieber zu!" Li wendet sich ärgerlich von mir ab, und ich greife in die Rückenlehne des Vordersitzes, um mir ein Magazin zu schnappen. Interessiert mich nicht, dieser dumme Geschichtskram! Bin froh, wenn ich wieder an Bord bin! Ach was! An Bord! Ich will nach Hause! Nach Hause und unter die Sonne! Kein Wunder, dass die Menschen hier unter dem ewig kühlen Wolkenmeer mit merkwürdigen Göttern in ständige Streitereien verstrickt waren und sich dabei selbst in Stücke rissen. Was für ein abartiger Kontinent! Unterdessen hat sich der dicke Fetcher vom hinteren Sitz zu mir herabgebeugt. Ich drehe mich unwillig um.

"Wir werden mit dem Flugboot fahren! Mit dem Flugboot über den Rhenus! Das wird ein Erlebnis! Direkt in den Dschungel, mein Lieber, mitten hinein in den Wald und zu den Ruinen!"



In der Ruine von Spira

Ich setze ein unverbindliches Lächeln auf. Ist schon gut, denke ich. Ist schon gut. Dann versenke ich mich wieder in meine Lektüre. Die Landung erfolgt rasch. Keine Warteschleifen. Wir steigen aus, begeben uns auf ein Tunnelband und lassen uns hinunter an den Kanal tragen. Dort erwartet uns ein länglicher gläserner Kasten auf einem Gummibett, das Flugboot. Die Uferregionen des Rhenus sind kaum auszumachen, immer wieder tauchen sie ein in opake Nebelmassen. Eine fürchterlich langweilige Fahrt, denke ich. Und viel zu lang. Auch Fetcher scheint missmutig die Fahrt in der Düsternis zu verfolgen. 

"Unglaublich, was die einem hier zumuten", läßt er sich vernehmen. Ich beisse die Zähne zusammen und verfluche den Tag, an dem wir in Tenochtitlan diese Reise gebucht haben. Nie wieder, denke ich, nie wieder!

"Könnte sich noch lichten, der Nebel!" 

Neben mir steht der Lektor und schaut mit zusammengekniffenen Augen durch die  Glasfront. Dann wendet er sich mir zu. 

"Der Rhenus ist in dieser Jahreszeit häufig mit Nebel überzogen. Doch gegen Mittag scheint dann meistens die Sonne." 

Er lächelt mir aufmunternd zu, so als ob er meine innere Verzweiflung gespürt hat. Ich versuche, ebenfalls ein Lächeln auf mein Gesicht zu zaubern.

"Darf ich?" Mit dieser Frage läßt er sich neben mir nieder. 

"Wissen Sie, eine Reise auf den europäischen Kontinent zu den Urwaldruinen des Rhenus und den Schwarzen Bergen ist nicht unbedingt ein Vergnügen, sondern etwas mehr." Erstaunt schaue ich ihn an.

"Sie haben die prä-aztekische Geschichte Europas studiert, nehme ich an?" Dumme Frage, aber irgend etwas muss man ja sagen.

"Oh ja! Ich hatte sogar das Vergnügen, mit der großzügigen Unterstützung unserer Regierung, ein Studienjahr hier zu verbringen. Aber glauben Sie mir," er schaut mich vielsagend an. "Die alte Geschichte ist der Bevölkerung längst entschwunden. In den Archiven und Bibliotheken findet man kaum Dokumente."

"Das ist traurig", entfährt es mir. Um weitere peinliche Situationen nicht aufkommen zu lassen, ringe ich mich zu einer weiteren Frage durch: "Woran mag das liegen? Ich meine, das Fehlen der Dokumente."

"Das war das ... nun ja, das war das Verbrechen unserer Vorfahren. Sie haben im Laufe der Eroberung und Besetzung des Kontinents nicht nur die Sakralbauten, sondern auch alle Bücher,  Codices und so weiter zerstört, um das Volk vor dem blutigen Glauben zu schützen."

Ich schüttele den Kopf. "Kann ich mir alles nicht vorstellen!" 

"Warten Sie", erwidert er schnell, "warten Sie, bald haben wir Spira - antiqua erreicht. Dort werde ich Ihnen die ganzen Geschichte in der Ruine plastisch vor Augen führen. Der Besuch eines kleinen benachbarten Museums wird Sie vor Grauen erstarren lassen."

"Klingt spannend", gebe ich schmunzelnd zurück. 

Er erhebt sich, schaut nach oben und deutet mit der Hand an die Glasdecke. "Der Nebel lichtet sich, in Kürze scheint die Sonne!"

Tatsächlich. Schon bald strahlt die Sonne vom Himmel. Eine angenehme Wärme ist zu spüren. Das Luftkissenboot macht an der Pier inmitten eines Ferienzentrums fest. Wir steigen aus und heben unsere Gesichter mit geschlossenen Augen in die Sonne. Andacht, Stille. Dann spazieren wir los. Kinder kommen auf uns zu gelaufen, strecken die Arme vor und halten die Hände auf. Die bleiche Haut erschrickt mich. Viele tragen lange blonde Haare. Ihre blauen Augen blitzen uns entgegen. 

"Das sind tatsächlich noch Abkömmlinge der Ureinwohner!" Fetcher hat sich in unsere Nähe geschoben und raunt mir seine Beobachtung zu. Li verteilt ein Paar Münzen. Andere Reisende wenden sich angewidert ab. Ich sehe zu, dass mir das Völkchen nicht zu nahe kommt und suche die Nähe des Lektors.

"Begleiten Sie uns heute zu den Ruinen und geben dort Erklärungen ab?" 

Er ergreift meinen Arm und schüttelt den Kopf. "Das macht die Ortsführerin. Aber bleiben Sie in meiner Nähe, dann kann ich Sie auf das eine oder andere Detail aufmerksam machen!"

Die flachen Bungalows sind mit schweren roten Steindächern bedeckt. Li meint, dass sich die Leute hier gegen das ewig zornige Wetter schützen müssen. Mich fröstelt. Feriengäste sind kaum auszumachen. Auf einem schmalen Pfad marschieren wir die Uferböschung hinauf und halten auf die große Brücke zu. Plötzlich ertönt über uns ein Lautsprecher:

"Es handelt sich hier um eine alte Steinbrücke aus dem 16. Jahrhundert unserer Zeitrechnung, kurz bevor die Eroberung begann. Die meisten Pfeiler sind durch Stahlkonstruktionen späterer Jahrhunderte ersetzt worden." 

Die Führerin winkt uns herbei und weist mit der Hand zur Brücke. Sie trägt ein kleines Mikrofon, das ihre Stimme über Lautsprecher, die über die Exkursionsroute verteilt sind, deutlich und für jeden hörbar erschallen läßt.

"Am gegenüberliegenden Ufer sind über den Wipfeln des Urwaldes Teile der Ruinen bereits zu erkennen. Den Wald nannte man früher den Rhenus-Silva."

Wir überqueren die Brücke. Träge und schmutzig fließt das Wasser unter uns hinweg. Viele motorisierte Lastkähne durchschneiden die Fluten. 

"Mein Gott, wie primitiv. Die besitzen nicht einmal Flugboote!" Ich wende mich dem Lektor zu. 

"Es scheint", antwortet er, "dass manchmal die Zeit hier stehen geblieben ist. Aber stellen Sie sich vor", bedeutet er mir, "als wir den Kontinent betraten, wussten die Völker noch nicht einmal, was ein Energie-Motor ist. Sie ruderten oder stocherten mühsam den Fluss hinauf und hinab. Manchmal ließen sie auch Pferde an langen Leinen die Kähne durch den Strom ziehen, sie nannten es treideln."

Wir haben das andere Ufer erreicht und folgen einem schmalen Pfad, der sich durch den dichten Wald windet. Kurz vor der Ruinenzone stürzt wieder eine hellhäutige Kinderschar auf uns zu.

"Wie lästig!" entfährt es Li, die sich dicht an mich schmiegt. Ich lege den Arm um sie. Dann ertönt wieder die Stimme der Führerin.

"An dieser Stelle erhoben sich vor über tausend Jahren stolz die Gebäude der Stadt Spira, die in alten Dokumenten auch Speyer genannt wurde. Sie rühmte sich, die größte Kirche der Christenheit zu besitzen. Diese Kirche wurde der Mariendom von Spira genannt. Im Zuge der Eroberung unseres Kontinents zerstörte man vor etwa 600 Jahren zusammen mit den anderen bedeutenden Städten des Fluvius Rhenus auch Speyer. Die Ruinen überließ man der Natur. Vor etwa 80 Jahren haben Wissenschaftler aus Tenochtitlan die Ruinen im Rhenus-Silva entdeckt und freigelegt. In Übereinstimmung mit Schriften der aztekischen Staatsbibliothek konnte ermittelt werden, dass es sich hier tatsächlich um die legendären Überreste des Mariendoms handelte. Bis heute sind Spezialisten darum bemüht, den einstigen Bau zu rekonstruieren. Teile der Stadtmauer im Westen und der Turm eines Stadttores sind ebenfalls freigelegt worden. Begeben wir uns aber zunächst in das faszinierende Ruinenfeld."

Die Menge schiebt sich, nachdem jeder ein Ticket erhalten hat, durch den Eingang der Spira-Zone. 

"Ein Glück", läßt sich Fetcher vernehmen, "das schmutzige und lästige Weißvölkchen ist draußen geblieben."

Ich zucke mit den Schultern. Der Lektor schmunzelt und streckt seine Hand aus. Vor uns ragt eine Wand mit merkwürdigen hellrosa Steinen auf. Sie ist teilweise unterbrochen von kreisrunden Öffnungen. Das Tor ist bogenförmig angelegt. Komplizierte Muster, die Tiere oder Köpfe darstellen, sind ebenfalls zu sehen.

"Man nennt dieses Gebäudestück "Wand der Köpfe". Wahrscheinlich handelte es sich hier um die sogenannte Westfassade, also um die Front, die man durchschreitet, um in den Heiligen Raum zu gelangen." 

Irgendwie finde ich die Ausführungen vom Lektor spannend. Außerdem, stelle ich mit Genugtuung fest, bin ich hierher gereist, um die Bedeutung der Urwald-Trümmer zu erfahren, oder? Ich werde Li, die sich im vorderen Teil der Gruppe aufhält und die Nähe der Führerin sucht, später von meinen Spezialkenntnissen erzählen. Sie wird sich den Daumen abbeißen, wenn sie hört, dass ich eine Privataudienz - so heißt das doch - bei unserem Lektor genossen habe.

"Schauen sie!" Der Lektor deutet mit der Rechten auf kleine parallel zueinander stehende Nischen. "Möglicherweise standen hier einmal schlanke und hohe Skulpturen, die heilige Christen darstellten."

"Und was sollte das bedeuten? Wollten die Typen den Leuten, die nicht an ihre Götter glaubten, den Weg versperren?" Der Lektor schaut mich an und runzelt die Stirn. "Das ist möglich", antwortet er zögerlich. "Wir kennen den Sinn- und Symbolgehalt noch nicht vollständig."

Dann ertönt wieder die Stimme der Führerin. "Die Christen verfügten über drei Götter, den Hauptgott, Jehova genannt, einen jüngeren Gott, der nachfolgte, ihn nannte man Jesus und einen dritten Gott, der von einigen Völkern Heiliger Geist und von anderen Allah genannt wurde. Der Gott Allah hat sich bis auf den heutigen Tag in den Ländern südlich und östlich des Meeres Mediterra durchgesetzt."

Ziemlich kompliziert, denke ich. Für den Lektor ist das Ganze wohl eher ein wissenschaftliches Problem. Wir stehen nun auf einem freien Platz. Links und rechts ragen Säulen auf. In der Ferne ist eine Halle auszumachen, die muschelförmig abgeschlossen ist. Dahinter erhebt sich ein riesiger Turm mit vielen kleinen rundbogigen Fenstern.

Ich wende mich an den Lektor: "Meinen Sie wirklich, dass es sich hier um ein einziges Gebäude handelt. Ich meine, die Ruinenteile passen doch alle nicht zusammen?"

"Das ist das grosse Problem der prä-aztekischen Boden- und Feldwissenschaft. Wir müssen immer berücksichtigen, dass ein solcher Bau, sollte er tatsächlich in den hier angedeuteten monumentalen Ausmaßen jemals bestanden haben, über mehrere Jahrhunderte errichtet worden ist. Doch fehlen uns hierfür die Informationen, um genauere Aussagen zu machen."

Und wieder ertönt der Lautsprecher: "Bei dem zweiten, jüngeren Gott mit dem Namen Jesus, handelte es sich offenbar um einen Anführer einer verbrecherischen Gruppe, die gegen die Anhänger des älteren Gottes Jehova vorgegangen sind. Man konnte Jesus fassen und ihn verurteilen. Er wurde mit ausgebreiteten Armen an ein Kreuz genagelt. Das brachte ihn zu Tode. Daraus haben die Anhänger von Jehova gefolgert, das Jesus ein Betrüger, niemals aber ein Gott gewesen ist. Dennoch wuchs die Jesus-Gemeinde, die sich bald Christen nannten, und verehrten ihn..."

"Schauen Sie", der Lektor ist nahe an mich herangetreten und erklärt mit verhaltener Stimme, "die Säulen und die Säulenstümpfe. Es sind genau zwölf. Auf jeder Seite sechs!" 

Ich schaue ihn fragend an. "Einer Theorie zu Folge", fährt er fort, "sollen die Säulen auf die engsten Vertrauten des Jesus verwiesen haben. Man nannte sie "Die Apostel"." 

"Die Apostel? Was heißt das?"

"Das weiß niemand. Bisher hat man den Namen nicht erforschen können!" Gibt der Lektor trocken zurück.

Wir haben den weiten Platz durchmessen und stehen unmittelbar unter der hohen muschelförmigen Wölbung. Die Stimme der Reiseleiterin ist wieder zu vernehmen. 

"An dieser Stelle befand sich in alten Zeiten der Blutaltar. Dem Buch der Christen und anderen Schriften kann man entnehmen, dass hier allabendlich Blut getrunken und Menschenfleisch verzehrt wurde. Vieles deutet darauf hin, dass das Blut aus einem Kelch getrunken und das Fleisch in kleinen Stücken den Gläubigen auf die Zunge gelegt wurde. An welchem Ort die für das Ritual ausgewählten Menschen, man nannte sie Märtyrer, getötet wurden, ist unbekannt. Wahrscheinlich waren es kleine Kammern im Kellerbereich der Kirche, der sogenannten Krypta. Das schauerliche Ritual, das bei den Christen unter der Bezeichnung „Mahl am Abend" bekannt war, sollte an den Tod ihres Führers Jesus erinnern, der, wie es heißt, sein Blut und sein Leib für das Heil der Menschen hingab."

Ich schaue fragend zum Lektor hinüber, der kommentarlos den Ausführungen lauscht. Einige Passagiere, die mit mehr oder weniger gleichgültiger Mine zugehört haben, lösen sich aus der Gruppe und machen sich auf den Weg, um verschiedene Säulenstümpfe und Steinbilder in der Kirchenzone näher in Augenschein zu nehmen. Der Lektor deutet mit der Hand auf einen kleinen Pavillon. 

"Das Museum". Dann winkt er mir zu, ihm zu folgen. "Hier erfahren Sie, wie damals Märtyrer produziert worden sind." 

Wir betreten einen kleinen abgedunkelten Raum. An den Wänden hängen hohe und schlanke Gemälde, die mit merkwürdigen Ornamenten verziert sind. 

"Man nannte diese Gebilde damals Altartafeln. Sie standen am Opferplatz". 

Allmählich lese ich aus den düsteren Bildern die ungeheuren Darstellungen heraus. Da werden nackte Menschen auf Dornen aufgespießt. Ein nackter Mann wird mit Zangen auf einen Rost niedergezwungen, unter dem ein Feuer lodert. Einer Frau werden die Brüste abgeschnitten. Daneben ein zierliches Mädchen, der siedendes Blei in die Ohren gegossen und gleichzeitig die Augen ausgestochen werden. Gedärm bei lebendigem Leibe aus dem Bauch herausgewunden, abgeschlagene Köpfe, herausgerissene Zungen ...

"Laurentius, Barbara, Apollonia, Katharina ... Wir kennen ihre Namen!" 

Die Stimme des Lektors klingt gedämpft. In mir krampft sich der Kehlkopf zusammen und ich wende mich ab. Das ist zu viel, denke ich, und wanke ins Freie. Der Lektor eilt herbei, um mich zu stützen. Dann übergebe ich mich.

"Al, was ist los? Dein Gesicht! Leichenblass!"

Li steht unvermittelt vor mir. Sie streckt vorsichtig ihren Arm nach mir aus, und der Lektor kommentiert, "war wohl zu viel, das mit den Märtyrern!" Ich atme tief durch und schaue in den Himmel. 

"Geht schon!" flüstere ich und hake mich bei Li unter. 

"Wissen Sie", beeilt sich der Lektor zu sagen, "das dürfen Sie alles nicht so ..., wie soll ich sagen, nicht so real sehen. Die Christen haben ihre Kultur über Symbole aufgebaut. Dazu gehören auch symbolische Handlungen."

Ich winke ab. "Mir reicht das mit den martialischen und perversen Grausam-keiten!“ Dann drehe ich mich um, werfe meinen linken Arm in die Höhe und lasse ihn kreisen. "Was soll das hier?" Ich blicke nacheinander Li und dann den Lektor an. "Wozu sind wir hierher gekommen? Hat das irgend etwas mit Urlaub zu tun?"

"Ja!" antwortet Li trocken. "Mit Urlaub, Geschichtsbewusstsein und Kultur!" 

Der Lektor verzieht den Mund. "Sie müssen diese Bilder und die Riten der abendlichen Zusammenkunft vor dem Altar als symbolische Handlung verstehen, weil ..." 

Ich unterbreche ihn. "Symbolische Handlungen? Geht in Ordnung! Aber warum so pervers, so niederträchtig und unmenschlich grausam?"

"Du sagst gar nichts mehr!" Wir sitzen in der Flugmaschine. Li streichelt meinen Arm. Ich schweige und denke, dass wir uns in einer Stunde von Thomas einen Drink servieren lassen. "Weißt du", hebt Li von neuem an. "Wir leben in unserer sonnigen Heimat unbeschwert, sorglos und glücklich in den Tag. Dieser düstere Kontinent muß eine tieftraurige Geschichte erfahren haben. Die weißen und blonden Menschen kannten wahrscheinlich kein Glück, vielleicht hin und wieder ein Hauch von Zufriedenheit."


Mag sie nur Recht haben, denke ich. Mag sie nur Recht haben! Li fährt fort und drückt dabei meinen Arm. "Lass' Dich doch einfach auf die Geschichte dieser Länder ein. Du wirst dabei auch viel über unser Leben auf einem wahrhaftig glücklichen Kontinent erfahren!" 


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